Ein Erfahrungsbericht...
Feel Good. Dieser sagenumwobene Name ist mir in meinem ersten halben Jahr hier schon oft begegnet. Er kündet von glorreichen Zeiten, von Kreativität und gewohnten Wegen, von unglaublich viel investierter Energie und natürlichen Grenzen der Mitarbeiter und vor allem von dem Versuch, Gottesdienste modern und einladend zu gestalten.
Am 10. Oktober war es nun soweit: Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit gab es ihn wieder - den Feel Good Gottesdienst. Dazu kamen noch zwei Premieren für mich persönlich: Ich durfte einmal selbst erleben, wie es ist, vorne an der Tür Corona bedingt den Platzeinweiser zu spielen. Zweitens sollte Heinrich Wienbeuker predigen. Mit Spannung erwartete ich deshalb diesen Tag. Wie würde sich das für mich anfühlen, meinen Vorgänger im Amt zu hören? Wie würde es an der Tür laufen, würde ich unzählige wütende Besucher mangels Platzes wieder nach Hause schicken müssen?
Das war nicht der Fall. Die Kirche füllte sich unten bis auf den letzten möglichen Platz, aber sie überfüllte sich nicht. Es war durchaus eine hektische Angelegenheit, die Menschen zu ihren Sitzplätzen zu bringen. Bänke unten: Eine links plus eine oder zwei Personen rechts ist gleich volle Bank. Es sei denn es kommt eine Gruppe größer als zwei Personen. Und ganz vorne sitzen aber die Mitarbeiter. Und auf der Empore passen nur eine und nochmal eine Person hin…
Theo und ich kamen schon ein wenig ins Schwitzen – Hut ab vor den Kirchenvorstehern, die das sonst jeden Sonntag machen!
Der Gottesdienst begann mit einem Stück des Feel Good Chores. Wie schön, dass vorne wieder eine kleine Besetzung auftreten kann! Mit deutlicher Freude an Musik und dem Lob Gottes ging es dann nach einer Anmoderation auch über in einen Lobpreisteil – den die Gemeinde mit Percussion Instrumenten begleiten durfte. Das war ungewohnt, zauberte aber ein Lächeln auf viele Gesichter.
Und die Botschaft kam an: Gott steht im Mittelpunkt und wir können ihn erleben! So positiv ging es mir auch mit der Predigt von Heinrich Wienbeuker. Stark, klar und textnah predigte er über Maria und Martha.
Die beiden Frauen, die den Besuchern vorher schon in einem pantomimischen Anspiel begegnet waren, stellte er stellvertretend für unterschiedliche Zugänge zum Glauben heraus. Sein Fazit, dass er nach differenziertem Abwägen zog: Zuerst muss die inne Haltung zu Jesus stimmen (Maria), dann folgt die äußerliche Aktion (Martha).
Für mich war dieser Gottesdienst vieles zugleich: Aufregung, Meditation, Fröhlichkeit, Kreativität, Nachdenken und Entspannung. Ich freue mich auf den nächsten Feel Good Gottesdienst am 2. Advent, 11 Uhr!